Agilität ist Teamsport
Agilität ist keine Einzeldisziplin. Agil sein, bedeutet im Team zusammenzuarbeiten. Und das in allen Facetten, mit klaren Vereinbarungen und Zielen. Denn nur ein Team kann echte Agilität möglich machen. Vorbei die Zeiten, in denen die Leistung des Einzelnen über denen des Teams stehen. Denn nur, wer die Stärken und Schwächen der anderen kennt und diese auch im Sinne des Unternehmenserfolgs einsetzen kann, wird langfristig über die notwendige Flexibilität verfügen, die es braucht, um in einer komplexen Zukunft überstehen zu können.
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Agile Team Kompetenzen
Agile Teams sind das Salz in der agilen Organisations-Suppe. Sie sind perfekt aufeinander abgestimmt, handeln im Vertrauen auf die Kompetenzen jede:s einzelnen Teammitglieds und unterstützen sich gegenseitig in der Erreichung eines gemeinsam abgestimmten und selbstverpflichtenden Ziels. Sie reflektieren sich regelmäßig, schaffen eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und sind sich selbst ihrer Stärken und auch ihrer Schwächen bewusst.
Und Teams sind lange keine Teams. Denn ein Team ist viel mehr eine Gruppe von Menschen, die zusammenarbeiten. Es braucht schon einiges an Energie und einen unbändigen Willen, um aus einer wilden Horde ein echtes "performing" Team zu schaffen. Mit allen Höhen und Tiefen und allem, was es an kleinen und großen Hindernissen und Konflikten auszutragen gilt. Ohne geht es nicht. Die bekannte Team-Uhr nach Tuckman zeigt es deutlich, welche Phasen eine Team nehmen muss, um zu echter Stärke zu gelangen. Und das immer und immer wieder, denn jede, noch so kleine Veränderung, lässt den Werdegang von Neuem starten.
Mit diesem Wissen wird auch klar, dass ein Team die verschiedensten Phasen der Entwicklung durchlaufen muss, um echte Performance abliefern zu können. Performance meint damit aber nicht, dass es nur um das stupide Abliefern geht. Es geht um wirklichen Mehrwert. Den Wunsch, gemeinsam ein selbstverantwortetes Ziel zu erreichen, Erfolge zu feiern und Misserfolge als Chance ansehen zu können. Immer in dem Wissen, dass Menschen nunmal Menschen sind, die Erfahrungen und Wissen mit bringen. Und das kann und muss nutzbar gemacht werden.
Teams schaffen sich Regeln, vereinbaren gemeinsam ihre Ausrichtung, sind verantwortlich für das, was sie erreichen wollen und stehen zueinander. Im Vertrauen, dass jede:r immer sein/ihr Bestes gibt, um das Team zu unterstützen. In den Möglichkeiten, die gerade jetzt zur Verfügung stehen. Auch wenn es mal nicht so läuft, wie es laufen soll. Dann darf ein konstruktives Feedback nicht fehlen, genauso wie es kleine und große Grabenkämpfe geben darf. Ein echtes Team wird dies als Chance ansehen und sich immer und immer wieder weiterentwickeln.
Und das auf allen Ebenen:
Ein gemeinsam vereinbartes Ziel haben
Ein Team ist committet. Gemeinsam entscheiden sie darüber, was wirklich wichtig ist und was sie gemeinsam erreichen wollen. Klar und verständlich. Und nicht nur das Teamziel hat Relevanz. Auch die individuellen Wünsche und Bedürfnisse, die persönliche Weiterentwicklung, ist wichtig.
Den gemeinsamen Daseinszweck ausgestalten
Teams haben eine Daseinsberechtigung. Einen tieferen und motivierenden Sinn ihrer Existenz. Und der ist nicht die pure Ausarbeitung von umsatzträchtigen Unternehmenszielen. Es ist der Beitrag, der gemeinsam geleistet wird. Tragend und klar kommuniziert.
Der Stärken und Schwächen aller Teammitglieder bewusst sein
Agile Teams und ihre Mitglieder kennen sich. Alle wissen Bescheid. Zumindest in Bezug auf die Kompetenzen und Stärken. Aber auch über persönliche Vorlieben. Was der eine gerne macht, ist für die andere eine große Herausforderung. Unterstützung, gegenseitig, Ausschöpfung voller Potentiale, Stärkenorientierung und Anerkennung von Schwächen - Darum geht es.
Gemeinsame Regeln und Vereinbarungen zu haben
Regeln sorgen für Struktur und Sicherheit. Wie wollen wir uns in unserer Zusammenarbeit vereinbaren? Wie gehen wir miteinander um? Und auch, welche Tools, Prozesse und Abläufe sind für uns maßgeblich? Das alles und einiges mehr will geklärt sein. Damit es im laufenden Prozess keine Unklarheiten gibt. Denn die sorgen für Unsicherheit.
Eine Kultur von Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung haben
Wir möchten uns aufeinander verlassen können. Und wir wissen, dass manches Mal, der ein oder sie andere nicht leisten kann. Das passiert. Teams sind zusammengewachsen und unterstützen einander, auch wenn es mal nicht läuft. Dafür braucht es aber Vertrauen. Auch dahingehend, dass Dinge angesprochen werden können, die schwierig sind.
Zuständigkeiten und Rollen klar ausdefiniert zu haben
Wenn jede:r macht, was er/sie will, gibt es kein wirkliches Miteinander. Nur wer sich seiner Verantwortung bewusst ist, kann langfristig einen Beitrag leisten. Rollen machen es explizit. Dabei geht es nicht um Titel und Zertifizierungen, sondern vielmehr um die Übernahme von Verantwortlichkeiten. Namen sind hier Schall und Rauch. Es geht um funktionale Zuweisungen. Und das gemeinsam abgestimmt. Wie wäre es mit einem Prinzipienonkel oder der Zahlentante. Freiheiten sind erlaubt.
Schnittstellen zu kennen und zu nutzen
Teams handeln nie allein. Es wird immer Abhängigkeiten geben und immer wieder wird es zu Herausforderungen kommen, weil andere nicht liefern. Ist so. Aber im Wissen, dass einmal klargestellt wurde auf wen oder was man warten muss, kommt man weiter. Denn dann hat es einen Ansprechpartner in der anderen Abteilung. Es reicht aber nicht, diesen zu kennen. Benötigt wird auch der entsprechende Kommunikationskanal - by the way: Sprechen statt Ticket schreiben soll helfen.
Dies und vieles mehr macht ein performantes Team aus. Aber es reicht leider nicht, all die genannten Punkte in eine Team-Charta zu tippen, auf einem Sharepoint zu hinterlegen und sie für alle Zeit unter Verschluss zu halten. Nach dem Motto: Haben wir aufgeschrieben, wird schon verankert sein. Ständige Reflexion und Optimierung ist angesagt. In unserer Ausbildung zum agile Transformation Master lernst du die wesentlichen Stellschrauben von agilen Teams kennen und entwickelst erste Fähigkeiten, wie du Gruppen auf dem Weg zu echten Teams unterstützen kannst.
Mittel zum Zweck kann die agile Team Canvas sein:
Die agile Team Canvas hat alles im Blick
Die Agile Team Canvas ist, unserer Meinung nach, eine klare gemeinsames Visualisierung der Zusammenarbeit. Hier wird festgehalten, was es braucht, um ein echtes Team zu werden. Und sie bietet eine unterstützende Struktur.
Eine agile Team Canvas zu gestalten passiert nicht, indem sich die Menschen hinsetzen und die Felder einer Tabelle gleich ausfüllen. Stattdessen wird sie gemeinsam ausgearbeitet, es wird zusammen gestaltet - als Einheit.
Und die agile Team Canvas wird immer wieder reflektiert und auch bei Bedarf gemeinsam anzupasst.
So sieht sie aus:
1. Unser Purpose
Im Zentrum der agile Team Canvas steht die Frage nach der Daseinsberechtigung. Dem Zweck des Teams.
- Wozu gibt es uns?
- Wofür stehen wir?
- Was ist unsere Daseinszweck und zwar im Sinne des Marktes, der Organisation und der Mitarbeitenden
2. Unsere Vision
Nicht nur unser Daseinszweck muss klar sein, sondern auch das Zielbild, das wir erreichen möchten, um unseren Purpose zu erfüllen. Die Vision sagt genau das aus: Wer wollen wir in Zukunft sein? Und was wollen erreichen? Und wie immer gilt bei Visionen: motivierend, ambitioniert und irgendwie unendlich.
3. Unsere Werte und Prinzipien
Wir kennen sie: Die agilen Werte und Prinzipien, wie sie im agilen Manifest niedergeschrieben sind. Aber wie schaffen wir es Fokus, Mut, Respekt und Feedback lebendig werden zu lassen? Wie wollen wir handeln, damit dies Wirklichkeit werden kann?
4. Unser Führungsverständnis
Hier geht es um klare Handlungsoptionen, aber auch um ein klares gemeinsames Verständnis. Denn es geht um die Menschen, die wir führen. Und wie schaffen wir es Selbstorganisation, Empowerment und Verantwortungsübernahme zu fördern? Welche Rahmenbedingungen müssen wir als Leader schaffen, damit dies möglich ist?
5. Unsere Teamrollen:
Agile Team bedeutet geteilte Verantwortung. Nicht mehr der oder die eine hat alle Führungsmacht in der Hand. Im Gegenteil: Macht haben wir keine mehr. Aber wir haben funktionale Verantwortlichkeiten. Demnach, wer ist OKR-Facilitator, wer SCRUM Master, wer Product Owner etc.?
6. Feedback- und Lernkultur
Wie immer gilt: Die agile Organisation setzt auf kontinuierliches Lernen. Und das geht nur mit Feedback. Und nicht nur Kritik ist angesagt. Erfahrungen bieten den besten Lernhorizont. Und dafür braucht es Vertrauen. Im Team und in der gesamten Organisation.
7. Aufgaben:
Es passiert. Immer wieder. Die Aufgaben sind klar und dennoch kommt wieder einmal was dazwischen. Demnach macht es einfach auch Sinn, sich darüber abgestimmt zu haben, was wirklich Teamauftrag ist. Und wer sich um was kümmert.
8. Ressourcen und Risiken
Die beiden unteren Felder beziehen sich größtenteils auf die Aussenwelt. Die Frage danach, welche Ressourcen und Kompetenzen ihr anzapfen könnt, um eurer Verantwortung gerecht zu werden und die Frage nach den Risiken, die ihr nicht ausser Acht lassen dürft, wollen auch beantwortet werden. Damit auch hier Klarheit besteht.
Wir empfehlen die agile Team Canvas in einem gemeinsamen Workshop zu gestalten. Passende Moderationsformate findest du beispielsweise bei "Liberating Structures", die wir gerne empfehlen.
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Agile Teams mit Planetagile.
Wir gehen voran
Und denken neu. Agile Team ist keine einfache Kompetenz. Und kein Selbstläufer. Wir bereiten euch und eure Organisation vor.
Wir analysieren
Denn es gibt keine "one fits all" Lösungen. Team muss stimmig sein. Und zwar für dich und deine Organisation. Damit aus wilden Horden echte Teams werden.
Wir machen dich fit
Wir bilden dich nicht nur aus, wir begleiten dich auf deinem Weg. Praxisnah, auf Augenhöhe. Damit du deine Team-Kompetenzen entwickeln kannst.
„Lasst uns das Undenkbare denken, lasst uns das Unmögliche tun.“ Bereiten wir uns darauf vor, uns mit dem Unaussprechlichen selbst auseinanderzusetzen und zu sehen, ob wir es vielleicht doch schaffen.“
Douglas Adams // Autor "Dirk Gentlys holistische Detektei"
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