Warum Spielen aus der Weiterbildung und dem agile Business nicht mehr weg zu denken ist.
Gamification ist aus dem Berufsleben nicht mehr wegzudenken. Ob in der Weiterbildung, in Workshops, Meetings, Kreativsessions oder im Projektmanagement. Überall wird gespielt und gebastelt. Und immer mehr Moderator:innen, Trainer:innen und Coaches füllen diese Schatzkiste mit wertvollen Ideen und Methoden, die weiterbringen wollen.
Ist das ein neuer Hype? Ein Lückenfüller, weil wir keine Inhalte mehr haben? Der einfach nur zum Spaß eingebaut ist. Oder steckt hinter der Idee der Gamification ein wertvoller Ansatz. In diesem Blogartikel fühlen wir dem Megatrend Gamification auf den Zahn.
Was versteht man unter Gamification?
Gamification ist die Anwendung spieltypischer Elemente auf spielfremde Szenarien, Prozesse und Herausforderung, um Probleme zu lösen, die Motivation zu steigern, Lerninhalte zu vermitteln sowie Themen und Inhalte greifbarer zu machen.
Ziel ist es, Teilnehmende zu motivieren, verstärkter in der Herausforderung zu interagieren, die Anwendung besser zu verstehen und den Transfer in die Praxis zu erleichtern.
Aber nicht nur in der Theorievermittlung ist Gamification angekommen. Auch in alltäglichen Routinen wird immer mehr gespielt, werden mehr Gamification Elemente in den Alltag integriert, um komplexe Herausforderungen verständlicher darzustellen. Es entsteht eine andere Bindung zum Thema. Spiele erhöhen die Motivation, den Lernerfolg oder auch die Kundenbindung.
Die positive Wirkung von Gamification
Spielen liegt in der Natur des Menschen. Wir alle haben uns im Spiel schon immer komplexe Welten erschlossen, haben unserer Phantasie freien Lauf gelassen und sind in unbekannte Welten vorgedrungen. Kinder entdecken die Welt im Spiel, machen sich Fragestellen spielerisch bewusst und erschliessen sich so neue Gedankenfelder. Verstehen die Welt um sich herum. Vom Spaß ganz einmal abgesehen.
Während Spielelemente früher als generisch und wahllos gewählte Lückenfüller abgetan wurden, ist die Wirksamkeit von Gamification heute klar nachgewiesen. Umfragen zeigen deutlich, dass sich Mitarbeitende in Trainings und Workshops durch Gamification wesentlich motivierter und mit dem Thema verbunden fühlten als ohne. (siehe Talent LMS - Studie zu Gamification)
In unserer Ausbildung zum Fachtrainer Agile Learning zeigen wir dir alles, was du zu spielerischen Lernformaten wissen musst. Schau doch mal rein: Hier gehts zur Ausbildung.
Wann setzen wir Gamification im Business ein?
Spielerische Elemente lassen sich an vielen Stellen im Berufsleben einsetzen. Ob im Meeting zum Auflockern und Ankommen, im Training um komplexe Lerninhalte verständlich darzustellen oder im Workshop, um Herleitungen zu ermöglichen. Die folgende Liste zeigt dir Beispiele, wie du Gamification zielführend einsetzen und für Wirkung sorgen kannst:
In jedem Meeting gibt es den Moment, in dem alle in den Raum kommen. Gedanken, Themen und Herausforderungen sind immer noch präsent. Das Tagesgeschäft nimmt den größten Anteil im Denken ein. Und auch persönliche Punkte sind noch da und wollen durchdacht werden. Ein spielerischer Start kann dafür sorgen, dass die Aufmerksamkeit auf die Inhalte des Meetings gelenkt wird, die Teilnehmer zu 100% ankommen und sich emotional abgeholt fühlen. Wichtig ist nur der richtige Rahmen: Die richtige Einstiegsfrage, eine passende Erklärung für das Spiel, ein Priming. Als Trainer:in und Moderator:in bist du dazu in der Lage, ein Spiel passgenau zu framen und dieses im Sinne des Meetings zielführend einzusetzen. Ich nutze beispielsweise niederschwellige Angebote zum Checkin, wie Bildkarten oder meine kleinen Emotionsfiguren für den Checkin. Kombiniert mit der Frage nach dem Ziel des Meetings sorgen diese sehr gut für erhöhte Motivation der Teilnehmenden.
Theorien und wissenschaftliche Hintergründe sind oft wenig greifbar und den Alltag der Teilnehmenden integrierbar. Hier kann Gamification hilfreich sein. Ein passendes Setting, welches die Theorie spürbar und erlebbar macht, kann hier Wunder wirken. Anstatt langweilige Powerpoint-Folien vorzulesen. Die agile Arbeitswelt spricht davon, dass Agilität geschaffen ist, um komplexe Problemstellungen bearbeitbar zu machen. Aber was ist Komplexität? Wie äussert sie sich? Im Spiel machst du es verständlich. Hierfür nutze ich gerne Legosteine. In 4 aufeinanderfolgenden Aufgabenstellungen lasse ich die Gruppe zunächst einfache, dann komplizierte, komplexe und chaotische Herausforderungen erleben. Hierdurch wird schnell der Unterschied klar.
Agile Arbeiten erscheint oft abstrakt. Die Abläufe sind zwar durch Frameworks und Methoden klar definiert, aber ihre Wirkkraft entfaltet sich oft erst im Tun. Wie wäre es, wenn du die Teilnehmenden einmal praktisch an die neue Arbeitsweise heranführst. Erleben statt erfahren. Mit allen 5 Sinnen. Vor einigen Wochen bin ich der Agile Kitchen GmbH begegnet. Das Konzept ist einfach und bindet sich ganz von alleine in den Alltag der Teilnehmenden ein. Kochen im agilen Zyklus. Hierbei wird iterativ unter Anleitung eines professionellen Kochs ein vollständiges Gericht gekocht. Und das mit allem, was zum agilen Projektmanagement dazugehört: Planning, Daily, Review, Retrospektive und Kanban-Board. Ein unglaubliches Erlebnis für alle und ein wirkungsvoller Erkenntnisgewinn.
Wer kennt sie nicht. Team-Workshops, um näher zusammenzurücken, sich besser kennenzulernen, Vertrauen aufzubauen oder gemeinsam etwas zu gestalten. Teambuildings kommen ohne Gamification nicht mehr aus. Doch auch hier kommt es gerne zu Spielen, die den Sinn verfehlen. Gerade bei solchen Events bist du als Moderator:in in der Verantwortung die richtigen Spiele auszuwählen und dafür zu sorgen, dass diese in den Kontext passen. Einfach nur etwas Bauen, des Spiel wegens ist wenig zielführend. Mit passgenauen Angeboten aber, kann ein solcher Workshop sehr nützlich sein. Und mit einem passenden Rahmenwerk. Ich nutze für Teambuildings immer eine Teamcanvas, die ich dann spielerisch gestalten lasse.
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