Allgemein

Wenn agiles Coaching nicht irritiert, passiert nichts

Picture of Marc Schmetkamp
Marc Schmetkamp

Gründer

Header Blogbeitrag Don´t Panic

Warum agile Veränderung ohne Regelbruch scheitert – und was das mit echter Wirksamkeit zu tun hat

Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren agile Coaches, Scrum Master oder interne Change Agents etabliert. Und viele sind enttäuscht.

Warum?
Weil sich trotz Training, Tools und Transformation nichts ändert.

Meetingformate ändern sich.
Begriffe werden ersetzt.
Zertifikate werden gesammelt.

Aber das System bleibt stabil.
Kultur, Verhalten, Denkmuster – alles wie vorher. Nur mit bunten Zetteln.


Agilität ist keine Methode. Agilität ist Regelbruch.

Agile Prinzipien klingen harmlos:
Selbstorganisation. Kundenfokus. Iteratives Vorgehen.

Doch richtig verstanden, sind sie ein bewusster Bruch mit der Logik traditioneller Organisationen.
Ein Systembruch. Und das ist genau der Punkt, an dem viele Versuche scheitern.

Ein System, das sich nicht selbst verändern will, bleibt stabil.

Es ignoriert Impulse. Es verdaut Veränderung, ohne sich zu wandeln.
Oder schlimmer: Es immunisiert sich dagegen.


Coaching braucht Irritation – nicht Harmonisierung

Guter agiler Coach zu sein, bedeutet nicht, Prozesse zu erklären.
Sondern systemische Reibung zu erzeugen.

Nicht gegen Menschen. Sondern für das System.

🔹 Es geht darum, Gewohnheiten sichtbar zu machen.
🔹 Routinen zu hinterfragen.
🔹 Unhinterfragte Regeln in Frage zu stellen.

Und das bedeutet:
Nicht jede Maßnahme wirkt sofort „wohlwollend“.
Manches wirkt unbequem – aber notwendig.

Veränderung geschieht nicht, weil jemand sie anordnet.
Sie geschieht, wenn das System Widerstand gegen den Status quo entwickelt.


Systemlogik verstehen, bevor du sie herausforderst

Modelle wie Spiral Dynamics zeigen:
Systeme entwickeln sich nicht linear. Sie verteidigen ihre aktuelle Logik – bis der Schmerz zu groß wird.

Die 9 Spiral Dynamics Ebenen

Blau bleibt blau – solange es funktioniert.
Agilität (grün, gelb, teal) wird nicht übernommen, weil ein CEO das will.
Sondern weil das System spürt: So geht es nicht weiter.

Und hier liegt die Aufgabe des Coachings:
Nicht Methoden „auszurollen“, sondern Raum zu schaffen, in dem dieser Widerstand entstehen darf.
Ein sicherer Ort für Unsicherheit.


Was agile Coaches heute wirklich brauchen

Wissen über Scrum, Kanban & Co ist Basis.
Aber nicht genug.

Wer heute wirksam coachen will, braucht vor allem:

✅ Systemisches Denken
✅ Gespür für Dynamiken
✅ Mut zur Irritation
✅ Klarheit über die eigenen Interventionen

Und vor allem:
Ein tiefes Verständnis davon, wie Organisationen wirklich funktionieren.


Coaching ist kein Prozess. Es ist eine Haltung.

Bei PlanetAgile bilden wir keine Erklärer aus.
Sondern Möglichmacher. Regelbrecher. Systembeobachter.

Unsere Ausbildung zum Agile Coach geht über Methoden hinaus – und hinein ins System.

Wenn du den Unterschied zwischen tun, was funktioniert und funktionieren, weil man tut erleben willst – dann bist du hier richtig.


Weiterführende Links


Mit neugierigem Gruß
Marc Schmetkamp
Gründer von PlanetAgile – Berater, Autor, Systembeobachter

Picture of Marc Schmetkamp
Marc Schmetkamp

Autor des Artikels

Marc Schmetkamp ist agiler Coach, Mentor und Organisationsentwickler. Gemeinsam mit dem Team von Planetagile entwickelt er Strategien, die passgenau Organisationen dabei unterstützen, den Start in agile Arbeitsweisen und effektive Zusammenarbeit zu meistern. Dabei ist es Marc besonders wichtig, den Fokus auf den Menschen zu legen und Werte lebendig werden zu lassen.

Unser Blog

Weitere Artikel