Führung als Rahmengestalter und Brückenbauer im OKR-Team

OKR braucht eine völlig neue Führungskompetenz

In der heutigen disruptiven Geschäftswelt ist es für Unternehmen entscheidend, flexibel und agil zu bleiben. Eine Methode, die helfen kann, um Agilität zu fördern und Unternehmensziele effektiv zu erreichen, sind Objectives and Key Results (OKR). Doch OKR ist mehr als nur eine Methode zur Strategieumsetzung; es braucht eine neue Art der Führung: Es baucht agile Leader. 

Warum brauchen OKR eine neue Führungskompetenz und wie können Führungskräfte zu Rahmengestaltern und Brückenbauern im OKR-Team werden? 

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OKR - Eine Kurze Einführung

OKR wurde ursprünglich als Management-Framework in den 1970er Jahren von Intel entwickelt und später von Unternehmen wie Google und Airbnb übernommen. Es sorgt dafür, dass Teams eigenständig klare Ziele (Objectives) festzulegen, welche in ihrem eigenen Einflussbereich liegen,  die durch Schlüsselergebnisse (Key Results) messbar gemacht werden, um anzuzeigen, ob diese auch erreicht werden. OKR fördert Transparenz, Fokus und strategisches Alignment im gesamten Unternehmen und ist äußerst wirkungsvoll, um Effektivität und Innovationskraft der gesamten Organisation zu steigern.

Und das alles auf Basis intrinsischer Motivation aller Teams und der Wirkweise von Experimenten und stetigem Lernen und Anpassen. Agil eben.

Die Veränderung der Führungsrolle in der OKR-Welt

Traditionell waren Führungskräfte in Unternehmen dafür verantwortlich, die Ziele für ihre Teams festzulegen und den Weg zur Zielerreichung vorzugeben. Objectives and Key Results ändert dies grundlegend. Die Führungsebene wird mehr und mehr zum Orientierungsgeber, löst sich von der Rolle der Kontrollinstanz, gibt Ausrichtung und Vision vor. Den Rest gestalten die Mitglieder der Organisation aus dem eigenen Kompetenzspektrum heraus. Vertrauen und Entscheidungsabgabe sind gefragt.

Leadership wird also zum Rahmengestalter und zum Brückenbauer. Tritt also somit zurück. Gibt weniger vor, stellt stattdessen Möglichkeiten zur Verfügung. Möglichkeiten zum Ausprobieren und Entfalten. Wie das aussieht und welche Veränderungen im Leadership-Verständnis das nach sich zieht? Hier einige der Aspekte, die eine angepasste Führung integrieren wird:

1. Klarheit schaffen und den Rahmen setzen
  • Führung sorgt für Klarheit. Die Frage danach, was das große Ziel der Organisation sein soll, die weit entfernte Vision, auf die wir alle hinarbeiten, muss beantwortet sein. Und der Möglichkeitenraum muss klar definiert sein. Ohne Ziel kein Ergebnis! Das ist nicht neu. Was hingegen neu ist, ist die Tatsache, dass Ziele im Rahmen von OKR nicht mehr ins kleinste Detail durchkaskadiert sind. Das Leadership darf jetzt den Rahmen gestalten. Wer wollen wir als Organisation sein, welche Ausrichtung wollen wir schaffen? Was darf sein und was muss? Und gleichsam muss für Orientierung gesorgt werden, um den Handlungsrahmen zu gestalten. Eindeutig und transparent.
2. Unterstützung und Ressourcen bereitstellen
  • OKR brauchen Schutzräume, klar definierte Rahmenbedingungen, Empowerment und Enablement. Dafür steht die Führung den Mitgliedern der Organisation zur Verfügung. Seien es nun personelle Ressourcen, die im OKR Prozess benötigt werden, Budgets, die freigegeben werden wollen, um Chancen zu ermöglichen. Die Verantwortung dafür liegt im Team und nicht mehr in der Hoheitsgewalt der Führungskräfte. Damit der alltägliche Wahnsinn, den Chancen und Möglichkeiten der Veränderung nicht im Weg steht. Handeln statt Planen ist die Devise. Lieber am Ende aus dem Fehler lernen, statt ihn zu vermeiden und nichts zu tun. 
3. Brücken zwischen Teams und Abteilungen bauen
  • OKR ist ein Kommunikationsinstrument, eine Chance darauf, Silodenken auszuhebeln und die natürlichen Grenzen von Teams und Abteilungen zu überwinden. Raum schaffen für gemeinsame Denk- und Handlungsprozess und damit für Lösungen. Mehrwerte schaffen geht nur dann, wenn wir alle zusammenarbeiten und kollektiv am Erfolg der Organisation mitwirken. Und dafür darf die neue Führungsmannschaft sich einsetzen. Darf Schnittstellen ermöglichen, Menschen zusammenbringen und Unterschiede zwischen einzelnen Bereichen gewinnbringend nutzbar machen. Denn Homogenität schafft nur homogene Lösungen.
4. Feedback und Lernen fördern
  • OKR lebt von kontinuierlichem Lernen und stetiger Weiterentwicklung. Sowohl im Team, wie auch über die Grenzen hinaus. Wer Experimente eingeht, muss auch mit den Konsequenzen leben, diese als Lern- und Entwicklungschance betrachten. Fehler sind erwünscht, sie bieten Raum für Improvement. Sie machen uns adaptionsfähig, flexibel und wendig im disruptiven Umfeld unserer Zeit. Und es geht nicht mehr darum Kritik aus dem Weg zu gehen, sondern eine Feedbackkultur zu etablieren, die konstruktiv und lernfördernd ist. 

Marc Schmetkamp

OKR-Begleiter

OKR (Objectives & Key Results) organisieren sich nicht einfach nur deshalb, weil sie eingeführt werden und existieren. Für erfolgreiche OKRs braucht die Organisation eine starke Leadership-Rolle, die Rahmen gestaltet und Möglichkeiten schafft.

Fazit

OKR ist mehr als nur ein Instrument zur Strategiesetzung. Im Gegenteil: Es ist ein Framework, dass alle Mitglieder an der Entwicklung ihrer Organisation beteiligt sind. Und das über Hierarchiegrenzen hinweg. Damit ein Unternehmen erfolgreich mit OKR arbeiten kann, braucht es Leadership. Führungskräfte entwickeln sich von der Rolle des Zielsetzers zu Rahmengestaltern und Brückenbauern, um Menschen und Teams zu unterstützen, zu verbinden und eine wirksame Kultur von Lernen und Zusammenarbeit zu fördern.

Die Einführung von OKR erfordert also eine Veränderung in der Denkweise und in der Herangehensweise an die Führung. Unternehmen, die sich dieser Verantwortung bewusst sind, entwickeln neue Führungsmodelle. Es geht nicht mehr um "command & control" sondern um Enablement und Empowerment. Kein leichter Weg, aber der sich lohnt und gegangen werden will.

Willst du mehr über die Einführung von OKR in deiner Organisation wissen oder die Rolle des Leadership erfahren?

Planetagile ist ganzheitlicher Partner, Begleiter, Ausbilder und Hindernisbeseitiger. Wir unterstützen Unternehmen auf dem Weg zu wahrer Agilität, denn wir sprechen fließend AGIL.


Marc Schmetkamp

Marc ist agiler Trainer, Coach und Mentor. Als Organisationsentwickler und Unternehmensberater sieht er sich in der Verantwortung die Mitglieder deines Unternehmens zu befähigen und dabei zu unterstützen, erste eigene Schritte im agilen Kosmos zu gehen. Schwerelos aber immer mit Sicherungsleine. Marc geht es um Enablement und Empowerment.

Marc versteht sich als emphatischer Begeiter, der den Blick immer auf das hat, was Menschen, Teams und Organisationen jetzt brauchen, um effektiver und erfolgreicher zu werden.

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