Wenn es ein agiles Framework gibt, welches aktuell in allen Organisationen, ob Mittelstand oder Weltkonzern, angekommen ist, dann ist es die OKR Methode. Zielgerichtet, intrinsisch motiviert und selbstorganisiert setzten OKR wichtige Akzente zur Weiterentwicklung des Unternehmens und schaffen so eine Kultur der Mitbestimmung und -gestaltung. Aber was genau steckt hinter dem modernen Zielsystem? Was macht die OKR Methode so erfolgreich? In diesem Beitrag gehen wir dem Mythos auf dem Grund und klären die wichtigsten Elemente, die es braucht, um mit OKR erfolgreich zu sein.
Wer hat die OKR Methode erfunden?
Objectives und Key Results, die beiden Kernelemente die sich hinter der Abkürzung OKR verbergen, gehen auf eine lange Geschichte zurück, die ihren Ursprung bereits in den 50er Jahren des 20ten Jahrhunderts hatte.
Damals war es Peter Drucker, der mit seinem Management by Objectives (MbO) neue Akzente in der Mitarbeiterführung setzte, indem er darstellte, dass Menschen für erfolgreiche Arbeit, Ziele brauchten. MbO mag zwar mit der heute bekannten OKR-Methode nicht so viel gemeinsam haben, dennoch stehen das Zielsystem für eine gemeinsame Ausrichtung und für Klarheit in der Erreichung wichtiger Unternehmenserfolge.
Google´s OKR Ansatz
Nach seinen Zwischenstationen bei Intel, die durch die meist fragwürdige "Operation Crush" in aller Munde gelangte, waren es die Begründer von Google, Sergey Brin und Larry Page, die der OKR Methode erstmals öffentliche Geltung verschaffen sollten. Im Dialog mit John Doerr, Manager und Investmentbanker, entstand ein Framework, welches die Ansätze von Selbstorganisation und Motivation in vollem Umfang darstellen sollte und welches heute als Objective and Key Results bekannt geworden ist. Und was Google kann, das können auch andere.
Was ist die OKR Methode?
Vorneweg einmal sei eines geklärt: OKR ist keine Management Methode. Im Gegenteil: Die OKR Methode ist ein agiles Framework. Und das bedeutet:
Was das bedeutet: Es geht einzig um Alignment ( Ausrichtung), Transparenz in allen Belangen und Schaffung eines gemeinsamen Zielkorridors, an dem alle Teams und Organisationsmitglieder zusammen arbeiten und Mehrwert für Zielgruppen schaffen, der wirklich Wirkung zeigt.
Wie funktioniert OKR?
Die OKR Methode ist ein mehrzyklisches Framework, welches die jeweiligen Zyklen eng miteinander verzahnt. Im einzelnen sind dies:
- 1Der Visionszyklus: Hier wird das Gesamtziel der Organisation festgelegt und der Zweck der Unternehmung geklärt: Wofür gibt es uns?
- 2Der MOAL-Zyklus: Dieser definiert das Unternehmensziel für das laufende Jahr und klärt, was aktuell wirklich wichtig ist.
- 3Der OKR-Zyklus: Dieser geschieht auf Team-Ebene und macht die Handlungen und Initiativen explizit, welche sich die Teams jeweils vornehmen.
Alle Zyklen bedingen sich gegenseitig und sind eng miteinander verknüpft, sodass jede Aktion auf die darüberliegende Ebene einzahlen kann und die Erkenntnisse aus den jeweiligen Handlungen Klarheit dafür schaffen, was wirklich wichtig ist. Und daraus bedingen sich wesentliche Strukturen, die jeder Organisation helfen können, gemeinsame Ziele zu erreichen und gleichsam den Wirkrahmen für interne und externe Handlungen auf ein das wichtigste Element in jedem Unternehmen zu setzen, nämlich die Kund:innen und deren Bedürfnisse. Wertstiftend und nachhaltig.
Die eigentliche OKR Methode
Unabhängig von den Zyklen, konzentriert sich OKR auf Arbeit in den Teams. Diese handeln im Sinne der Organisation und bilden sogenannte OKR-Sets, also zusammenhängende Zielstrukturen, welches sich aus einem Objective (Zielbild des Teams auf Sicht 3 Monate) und den dazugehörigen Messkriterien, den Key Results zusammensetzt.
Intrinsiche Motivation
Im Gegensatz zu traditionellen Zielsystemen, bei denen die Mitarbeitenden Ziele vorgegeben bekommen, handeln sie im Sinne von OKR aus der eigenen Kraft heraus. Um dies zu gewährleisten müssen Rahmenbedingungen geschaffen sein:
Was ist ein MOAL?
Oft fragen sich die teilnehmenden Teams, wie es gelingen kann, auf eine, doch recht offen gehaltene Vision einen wertstiftenden Beitrag zu leisten. Vielen ist das Visions-Statement zu unklar, zu weit gedacht oder hat wenig Bezug zum tatsächlichen Tagesgeschäft.
Um dem Entgegenzuwirken bringt die OKR-Methode ein entscheidendes Element mit:
Das MOAL, kurz für midterm Goal.
Ein MOAL ist das entscheidende Bindeglied in der OKR-Struktur zwischen einer weitgreifenden und uneindeutigen Vision und der eigentlichen Handlungsperspektive der Teams. Es beantwortet die Fragen:
Durch das MOAL entsteht für die teilnehmenden Personen im OKR Prozess eine klare Verbindung zum Gesamtziel der Organisation und gleichzeitig werden alle Beteiligten auf eine gemeinsame Zielsetzung ausgerichtet, welche es möglich macht, die eigenen Ziele passgenau zu definieren.
Ein MOAL ist aber keineswegs mit einem Meilenstein zu verwechseln, da dieser einer klaren inhaltlichen Definition folgt, wohingegen das MOAL eher ein iteratives Zielbild darstellt, welches erst im Lauf der jeweiligen Zyklen Veränderungen und Anpassungen erlaben darf.
Was ist ein Objective?
Neben der Vision und dem MOAL, welche die Richtung vorgeben, ist das Objective das dritte relevante Zielbild in der OKR Methode:
Ein Objective stellt somit eine Zielvorstellung dar, welche sich das Team als Maßgabe vornimmt und die eine IDee vermittelt, wohin die Reise im Zyklus gehen soll und was der Zielzustand seitens des Kunden sein soll. Ein Ocjective kommt somit einer Wunschvorstellung gleich, die, wenn alle beteiligten Personen zielgerichtet am Thema arbeiten, einen Mehrwert auf Seiten der Zielgruppe schafft.
Outcome ist die Devise.
Welcher Zielzustand wird hergestellt sein, wenn das Team gemeinsam an Themen arbeitet, die die Organisation im Sinne des Kunden weiterbringt?
Welche Transformation werden Kund:innen erleben, wenn sie mit dem Unternehmen in Kontakt sind und die Dienste und Produkte nutzen werden?
Was wird unserer Meinung nach nachhaltige Effekte erzeugen, die dafür sorgen, dass Nutzer von uns und unserem Unternehmen begeistert sind und uns langfristig treu bleiben?
Ein Objective ist somit eine qualitative Verhaltensänderung aus Kundenperspektive, die uns und unser Unternehmen wirkungsvoller ausgestaltet und damit verbunden für eine neue oder geänderte Wahrnehmung sorgt.
Warum OKR nutzen?
Die Welt ist komplex! Dem ist nichts zu ergänzen und unausweichlich ist dieser Zustand ohnehin. Dem müssen wir uns stellen und Lösungen in unseren Unternehmen schaffen, die uns langfristig flexibel und anschlussfähig halten können.
OKR schafft genau diesen Schulterschluss. Auf Grund der kurzzyklischen Arbeitsweise, der Tatsache, dass hier Menschen zusammenkommen, die die Kund:innen zielgerichtet im Auge haben und dem Umstand, dass es kaum eine Handlung geben kann, die nicht innerhalb weniger Wochen oder Monate wieder in Frage gestellt wird, schafft OKR die notwendigen Rahmenbedingungen, die dafür sorgen, dass Unternehmen sich weiterentwickeln können.
Vorbei die Zeiten, und Hand aufs Herz - wann waren diese einmal da, in denen wir die Zukunft voraussagen konnten und mit langfristigem Plangeschäft klare Vorgehensweisen definieren konnten.
Die OKR-Methode vereint alles, was im Komplexen gebraucht, um Menschen von uns zu begeistern.
Fazit:
OKR ist kein Allheilmittel gegen die Probleme, die uns in unseren Organisationen begegnen.
Ebenso wenig ist es das Arbeitsmodell, dass jeden einzelnen Schritt reglementiert und somit eine Struktur schafft, die uns Sicherheit gibt. Im Gegenteil: Die Methode tritt an, um Menschen in den Dialog zu bringen, sie beschäftigt sich mit dem was wichtig ist und rückt die Organisation viel näher an den anspruchsvollen Kunden, der es heute leichter hat, den Dienstleister zu wechseln, als es je zuvor der Fall war.
OKR ist vielmehr eine Grundhaltung, die Mehrwerte schaffen kann und vertraut auf die Kompetenzen und Fähigkeiten eines jeden einzelnen von uns.
Ein kraftvolles Instrument, um Unternehmen auf Kurs zu halten.
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Mehr zur OKR-Methode findest du hier:
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