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Die SCRUM Methode - wo kommt sie her?
1995 stellten Ken Schwaber und Jeff Sutherland ihr neues Rahmenwerk zur Revolution der Softwareentwicklung öffentlich vor und stellten damit klar, dass Software nicht mehr monolithisch, sondern vielmehr adaptiv-inkrementell entwickelt werden müsse. Dabei sind die Inhalte und Methodiken nicht gänzlich neu. Im Gegenteil. Denn Schwaber und Sutherland bedienten sich zahlreicher Vorbilder und diverser wirkungsvoller Ansätze. Wie beispielsweise der Theory of Constraints, die wiederum Grundlage für viele Prozesse in Marketing und Controlling oder im Supply Chain Management ist. Auch bei Toyota wurde damals abgeschaut.
Die beiden Gründer stellten allerdings eines immer klar:
Ken Schwaber
-designer-
Die Scrum Methode akzeptiert, dass der Entwicklungsprozess nicht vorherzusehen ist. Das Produkt ist die bestmögliche Software, die Kosten, die Funktionalität, die Zeit und die Qualität einbeziehend
Und weiterhin möchte die SCRUM Methode keine starre Arbeitsorganisation darstellen. Das SCRUM Framework ist vielmehr ein Rahmenwerk, in dem sich die Mitglieder eines Teams bewegen und nach den agilen Prinzipien und dem agilen Manifest Entwicklungsarbeiten erledigen. Weitestgehend selbstorganisiert und immer mit Fokus auf Mehrwert für die anspruchsvolle Kundschaft.
Aber wie funktioniert die Scrum Methode und welche Elemente gilt es zu bedenken?
Die SCRUM Methode - immer die Kund:innen im Blick.
SCRUM verfolgt den Ansatz inkrementeller Produktentwicklung mit klarem Kundenfokus. Dabei liefert die SCRUM Methode eine eindeutige Struktur und klar definierte Rollenbilder, die dafür Sorge tragen, dass es eine Struktur gibt, in der alle Beteiligten fokussiert und Lösungsorientiert handeln können.
Wie in komplexen Problemfeldern üblich denkt die SCRUM Methode in kurzen Zyklen und lässt zu, dass sich im Laufe eines Entwicklungsprozesses Änderungen und Anpassungen einstellen dürfen.
Alle in SRUM zusammenarbeitenden Personen verfolgen immer und zu jedem Zeitpunkt den Ansatz "technischer Exzellenz" und optimaler Kundeneinbindung. Also die Ideen und Prinzipien des agilen Manifest.
Wie genau das Framework funktioniert und welche Herausforderungen du damit meisterst, erfährst du hier:
Agile Produktentwicklung mit der SCRUM Methode
Bei der SCRUM Methode geht es vor allem um Selbstorganisation und Verantwortungsübernahme. Und um den Grundsatz, dass wir davon ausgehen, dass Entwickler am liebsten eines tun, nämlich entwickeln.
Klare Rollenaufteilung der SCRUM Methode
Das Framework geht von einigen, wenigen Rollenbildern aus, welche fest in der Methode verwurzelt sind. Diese sind:
Product-Owner
Ein Product-Owner verantwortet das Produkt. Die Rolle stellt die Schnittstelle zu Kunden und relevanten Stakeholdern dar. Die Aufgaben und Verantwortungsbereiche sind vielfältig. Vom Definieren der Produkt-Vision, über die Ausarbeitung eines Product-Backlogs bis hin zum Verfassen von Epics und User Stories ist ein Product-Owner in der SCRUM Methode das Bindeglied zwischen dem Why und dem What.
SCRUM-Master
SCRUM-Master verantworten den Prozess. Sie sind dafür zuständig immer und zu jedem Zeitpunkt darauf zu achten, dass die SCRUM Methode in ihren Grundsätzen und Abläufen eingehalten wird. SCRUM-Master sind somit diejenigen, die das How koordinieren. Sie sind Moderatoren und Facilitatoren, sind Teamentwickler und Konfliktmanager. Und sie bilden die Schnittstelle zum Product-Owner aus.
Development-Team
Die dritte Instanz in der SCRUM Methode sind die Entwickler. Diese sind als agiles Team für die Umsetzung des Produktes und damit die einzelnen Elemente im Entwicklungszyklus verantwortlich. Dabei ist ein Development-Team in der Regel interdisziplinär aufgestellt, sodass alle Anforderungen an das Produkt immer und zu jedem Zeitpunkt innerhalb des Teams umgesetzt werden können. Sie definieren das Sprint-Backlog mit den jeweiligen Aufgabenpaketen und verfolgen gemeinsam das Ziel, eigenverantwortlich ein fertiges Endprodukt zu entwickeln und dieses auch kundenzentriert asuzuliefern.
Die 3 Artefakte der SCRUM Methode
SCRUM liefert uns 3 wesentliche Elemente, die es den Beteiligten den Rahmen für die Entwicklung abstecken:
Das Product Backlog
Das Product Backlog vereint alle Anforderungen, welche das fertige Produkt potentiell beinhalten soll. Hier werden alle relevanten Informationen gesammelt und zusammengefasst, die es braucht, damit die gewünschte Entwicklung fertiggestellt werden. Dabei speist sich das Product Backlog aus den Informationen, die ein Product Owner von der angesprochenen Zielgruppe erhalten kann. Priorisiert ergibt sich aus dem Product Backlog eine Roadmap, anhand derer das SCRUM Team seine Aufgaben ableiten kann.
Das Sprint Backlog
Besagte Aufgaben finden sich dann wiederum im Sprint Backlog. Denn dieses beinhaltet alle Aufgaben, die das Team innerhalb eines festgelegten Zeitraumes erledigen möchte. Im Sprint Backlog wird also definiert, was jetzt gerade dran ist und welche Anforderungen erfüllt sein müssen, um am Ende des Sprints ein fertiges inkremetelles Teilprodukt ausliefern zu können.
Das Inkrement
Ein Inkrement ist demnach ein potentiell auslieferbares Teilprodukt des gesamten Produktions- oder Entwicklungsauftrages. Inkremente zeichnen sich dadurch aus, dass die Zielgruppe in die Lage versetzt wird, mit dem fertigen Anteil in Interaktion gehen zu können und Rückmeldungen über Funktionalität, Design, Nutzerfreundlichkeit und vieles mehr geben kann. Das Inkrement markiert einen Teilerfolg und ist nicht das Endprodukt.
4 Events für maximalen Fokus
Die SCRUM Methode bringt eine klare und eindeutige Meeting Struktur mit sich, die für bestmögliche Fokussierung sorgt:
Das planning-Event
Im Planning entscheidet das SCRUM Team über die Aufgaben des nächsten Sprints. Kurz gefasst, treffen sich alle und priorisieren die Anforderungen des Product-Backlog danach, was im kommenden Sprint davon zu erledigen ist. Dabei geht es darum ein gemeinsames Sprintziel zu definieren und gleichzeitig zu entscheiden, welche Arbeitspakete im laufenden Sprint dazu führen, dieses auch zu erreichen.
Das Daily
Einmal am Tag, bestenfalls zu Arbeitsbeginn synchronisiert man sich. Der Kerngedanke der SCRUM Methode ist es, im stetigen Austausch miteinander zu sein und zu wissen, was von wem gerade in Bearbeitung ist. Und gleichsam wollen Hindernisse beseitigt werden. Um dem gerecht werden zu können, ist der tägliche Kurztreff sinnhaft. Denn hier wird angesprochen und Lösungen werden initialisiert, oder auch eskaliert.
Die Review
Am Ende eines Sprints wird es Zeit, das Inkrement den Stakeholdern, insbesondere den Kunden zu zeigen und dies in der Praxis zu erproben. Und: Feedback einholen. Denn nichts ist wertvoller als die klaren Meinungen von denjenigen, die letztlich die Nutzer des Endproduktes werden wollen. Feedback gilt in der SCRUM Methode als wertvoll. Daraus lassen sich Ableitungen und Iterationen für den nächsten Sprint gewinnen.
Die Retrospektive
Die SCRUM Methode setzt auf Team. Und Teams sind nunmal Konstrukte, in denen Zusammenarbeit und Kommunikation an erster Stelle stehen, um produktiv zu sein. Die Retrospektive reflektiert dies und findet schlüssige Verbesserungen, mit denen sich die gesamte SCRUM Einheit kontinuierlich verbessern kann.
Wer an den Meetings teilnimmt, ergibt sich aus dem Thema des Events. Fakt ist: Alle Events sind fest in der SCRUM Methode verankert und ergeben im Workflow mehr als Sinn. Deshalb ist auch dringend davon abzuraten, die Meetings zu verändern, zu ersetzen oder nur homöopathisch einzusetzen.
Eine klare Moderation, ein abgestimmtes Regelwerk, festgelegte Zeiten und gemeinsame Verantwortlichkeiten sind das Maß aller Dinge.
Ablauf und Regeln der SCRUM Methode
SCRUM ist ein Rahmenwerk. Das bedeutet, dass es einerseits klar geregelte Abläufe gibt und genauso eindeutige Rollenbilder. Dennoch bietet die SCRUM Methode einiges an Flexibilität, die den Bedürfnissen der Organisation passgenaue Lösungsszenarien bieten soll.
Wer wissen möchte, wie die Entwickler der Methode sich die Regeln und Abläufe vorstellen, dem sei der offizielle SCRUM-Guide ans Herz gelegt, den du hier herunterladen kannst.
Für wen ist die SCRUM Methode geeignet?
SCRUM ist kein Alleskönner und schon gar nicht das Allheilmittel für alle möglichen organisatorischen Probleme. Um dir eine Idee zu vermitteln, ob dein Team SCRUM nutzen kann, haben wir dir hier einige Gedanken zusammengefasst.
Wann macht die SCRUm methode sinn?
Wann macht die SCRUM Methode keinen Sinn?
Mach bitte kein SCRUM
Die SCRUM Methode ist für Produkte und Entwicklung solcher sinnvoll. Damit soll nicht gesagt werden, dass Elemente der Methode nicht auch in anderen Kontexten einsetzbar sind. Wichtig für dich ist: Abhängig vom Kontext und den Einsatzbereichen gibt es viele agile Frameworks, die dich unterstützen können, deine Ziele zu erreichen. Die SCRUM Methode ist eines davon.
Ist die SCRUM Methode agil?
Nein. Denn Agilität ist eindeutig keine Methode, auch wenn sich vielfach dieser Gedanke gefestigt hat. Agil sein bedeutet grundlegend nicht an einem Tool oder einer Vorgehensweise festzuhalten, wie SCRUM eine ist. Noch klarer: SCRUM ist viel zu unflexibel und viel zu starr, um Agil zu sein. Und teilweise werden agile Prinzipien ausgehebelt.
Dennoch: Wer den Weg zur Agilität sucht, ist gut damit beraten eine Struktur einzuführen, wie SCRUM eine sein will. Es gehört nur einiges mehr dazu, Agilität umsetzbar zu machen. Mindset, Kultur, Verhaltensweisen und Kommunikationswege gehören integral dazu.
Möchtest du mit der SCRUM Methode arbeiten?
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SCRUM mit Planetagile.
Wir bringen Rollen ins Tun.
Weiterbildung ist eines. Umsetzung etwas anderes. Wir bilden deine Rollen aus und schaffen den Transfer in die Praxis. Hands-on!
Wir können mehr
Agil ist mehr als SCRUM. Wir unterstützen dich und deine Organisation dabei den weg in echte Agilität zu gehen. Und analysieren mit dir, welche Methode hilft.
Wir gehen Glaubenssätze an
Auch wenn es mal nicht läuft, geben wir nicht auf. Überzeugungen sind nützlich und bringen euch weiter. Wir bleiben dran.
„Lasst uns das Undenkbare denken, lasst uns das Unmögliche tun.“ Bereiten wir uns darauf vor, uns mit dem Unaussprechlichen selbst auseinanderzusetzen und zu sehen, ob wir es vielleicht doch schaffen.“
Douglas Adams // Autor "Dirk Gentlys holistische Detektei"
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